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Ausbau Westbahn ÖBB

Visualisierung: ÖBB/Robert Deopito

315 Millionen Euro für die Bahnstrecken in Oberösterreich

ÖBB-Infrastruktur und Land Oberösterreich investieren in Modernisierung und Ausbau.

ÖBB und Land Oberösterreich modernisieren und erweitern zahlreiche Bahnstrecken im Land. Damit sollen Engpässe für den Personen- und den Güterverkehr beseitigt werden. Außerdem werden Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut und insgesamt 730 zusätzliche Park-and-Ride-Plätze für Pkw und Fahrräder geschaffen. 315 Millionen Euro fließen dafür heuer, der Großteil davon aus dem Budget der ÖBB. Das Land Oberösterreich beteiligt sich mit 18 Millionen Euro. Diese Investitionen sind dringend notwendig, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP): "In den Großraum Linz pendeln täglich 110.000 Menschen ein. 70 Prozent der Wege werden dabei mit dem Privatfahrzeug zurückgelegt. Das ist nur eine Zahl. Da könnte man viele weitere nennen, die zeigen, dass da noch viel Bedarf ist."

Ausbau der Weststrecke im Zentralraum

Im Zentralraum ausgebaut wird vor allem die Westbahnstrecke - sowohl von Linz Richtung Enns als auch Richtung Wels. Bis diese Projekte endgültig fertig sind, wird es allerdings noch bis 2030 dauern. Nicht zuletzt wegen einiger Einsprüche von Anrainern. Die machen den ÖBB vor allem beim dringend notwendigen Ausbau der Strecke Linz - Wels zu schaffen, die derzeit ein echtes Nadelöhr im internationalen Personen- und Güterverkehr sowie für die Nahverkehrszüge ist. "Im Abschnitt Linz - Marchtrenk hat es einen Einspruch gegeben. Da hoffen wir, dass wir jetzt demnächst einen positiven Bescheid bekommen und dass wir auch die Gespräche mit dem Land Oberösterreich und der Stadtgemeinde Leonding zu einem positiven Ende bringen, damit wir dann so rasch wie möglich mit dem Bau beginnen können", sagt ÖBB-Infrastrukturvorstand Franz Bauer im Gespräch mit Life-Radio-Redakteur Daniel Kortschak.

Weiter Ringen um die Einhausung Leonding

Die Stadt Leonding und eine Bürgerinitiative fordern, dass die Westbahnstrecke im Stadtgebiet eingehaust wird. Sonst würden die küftig vier Gleise das Stadtgebiet komplett zerschneiden. Die ÖBB sind wegen der hohen Errichtungs- und Instandhaltungskosten des Tunnels allerdings skeptisch. Landeshauptmann Thomas Stelzer hat jetzt einmal mehr versichert, dass sich das Land an einer Finanzierung beteiligen würde. Auch die Stadt Leonding will mitzahlen. Vorrausetzung ist allerdings, dass auch die ÖBB einen Teil der Mehrkosten stemmen.

Investitionen in die Pyhrnbahn

Weiter ausgebaut wird endlich auch die lange vernachlässigte Pyhrnbahn. Dort soll zwischen Hinterstoder und Pießling-Vorderstoder ein zweites Gleis gebaut werden. Durch diesen neun Kilometer langen zweigleisigen Abschnitt soll es mehr Kapazitäten für Nah- und Fernzüge, vor allem aber auch für den internationalen Güterverkehr geben. Ein Schritt in die richtige Richtung, sagt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ): "Wobei ich noch immer den dringenden Wunsch hege, dass wir endlich von Linz nach Graz auch in zwei Stunden fahren können. Die baulichen Maßnahmen, die jetzt von den ÖBB getätigt werden, müssen auch diese Geschwindigkeit schon mit berücksichtigen. Mich freut aber, dass wir durch diesen ersten Ausbaschritt jetzt relativ zügig eine Verlängerung der S-Bahn von Kirchdorf nach Micheldorf bewirken können."

Die Planungen für das zweite Gleis zwischen Hinterstoder und Pießling-Vorderstoder beginnen noch heuer. Für eine schnellere Zugverbindung von Linz nach Graz braucht es aber noch viele weitere Maßnahmen, unter anderem einen Neubau des völlig veralteten Bosrucktunnels. Da wollen die ÖBB jetzt zumindest einmal erste Voruntersuchungen starten, sagt Infrastruktur-Vorstand Bauer im Life-Radio-Interview.

Interview mit ÖBB-Vorstand Franz Bauer

Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG, schildert im Gespräch mit Life-Radio-Reporter Daniel Kortschak die Ausbauvorhaben der ÖBB in Oberösterreich

Landesrat Steinkellner Landeshauptmann Stelzer ÖBB-Vorstand Bauer

Landesrat Steinkellner, Landeshauptmann Stelzer, ÖBB-Vorstand Franz Bauer (v.l.) - Bild: ÖBB/Leitner

Grafik Ausbau ÖBB Weststrecke

Geplanter Ausbau der Weststrecke im Zentralraum - Grafik: ÖBB/Andrea Klausner

Vorschau auf die Bauvorhaben im Jahr 2020

  • Bahnhofsoffensive: Die ÖBB-Infrastruktur AG führt 2020 ihre Offensive zur Attraktivierung der Bahnhöfe in OÖ weiter fort. Die Großbaustellen Wernstein mit Investitionen von 43,9 Millionen € und Braunau (31 Millionen €) werden fertiggestellt und die beiden Bahnhöfe im Herbst eröffnet. Weitere Modernisierungen werden u.a. an den Bahnhöfen Bad Goisern Jodschwefelbad, Steyregg, Haltestelle St. Georgen a. d. Gusen sowie LinzWegscheid durchgeführt. Die Bahnhöfe Gaisberg-Wartberg (Summerauerbahn) und Ternberg (oö. Ennstalstrecke) werden fertiggestellt. Am Bahnhof Lungitz werden die Modernisierungsarbeiten fortgesetzt. Geplant werden derzeit die Umbauten der Bahnhöfe Micheldorf und Kremsmünster.
  • Park & Ride-Offensive: Die ÖBB und das Land Oberösterreich schaffen mit dem Ausbau von Park & Ride (P&R)- bzw. Bike & Ride (B&R)-Plätzen eine optimale Schnittstelle zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr. 2020 entstehen in OÖ rund 730 neue Stellplätze, davon über 380 für PKW und etwa 4 350 für Fahrräder. P&R sowie B&R-Anlagen sind geplant in Rohr-Bad Hall sowie Linz-Urfahr (Bike & Ride).
  • Selektiv zweigleisiger Ausbau Pyhrnstrecke: Etwa 20 Kilometer der rund 100 Kilometer langen Strecke zwischen Linz und Selzthal wurden bisher zweigleisig ausgebaut. 2020 starten die Planungen für einen weiteren zweigleisigen Ausbau zwischen Hinterstoder und Pießling-Vorderstoder mit einer Länge von rund neun Kilometern. Damit schaffen wir mehr Kapazitäten für den Personen - und Güterverkehr.
  • Modernisierung Mattigtalbahn: Im Abschnitt zwischen Friedburg und Braunau starten voraussichtlich im Herbst die ersten Arbeiten für die Attraktivierung der Mattigtalbahn. Im Abschnitt zwischen Friedburg und Braunau starten voraussichtlich im Herbst die ersten Arbeiten für die Attraktivierung der Mattigtalbahn. Es werden drei elektronische Stellwerke und neue Mittelbahnsteige an den Bahnhöfen Munderfing, Mattighofen und Mauerkirchen errichtet sowie Eisenbahnkreuzungen modernisiert.
  • Viergleisiger Ausbau Linz - Wels: Der viergleisige Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels ist dringend nötig, um Kapazitäten für den steigenden Personen- und Güterverkehr zu schaffen. Es handelt sich um den letzten wichtigen Abschnitt des viergleisigen Ausbaus Wien-Wels. Für den Abschnitt Linz – Marchtrenk liegt seit März 2018 ein Umweltverträglichkeitsprüfungs (UVP)-Bescheid vor. Gegen diesen wurden Einsprüche beim Bundesverwaltungsgericht eingebracht, von dem ein Gerichtsurteil für die nächsten Wochen erwartet wird. Bezüglich der Forderung der Stadtgemeinde Leonding nach einer abschnittsweisen Einhausung und Tieferlegung der Strecke auf Stadtgebiet ist festzuhalten, dass dazu derzeit Berechnungen und Gespräche geführt werden. Die Investitionen für LinzMarchtrenk liegen bei 775,8 Millionen €. Für den Abschnitt Marchtrenk – Wels läuft das UVP-Verfahren seit 2019. Für den viergleisigen Ausbau dieses Abschnitts sind Investitionen von weiteren 225,9 Millionen € vorgesehen. Schon seit 2019 laufen die Arbeiten zum viergleisigen Ausbau der Westseite von Linz Hbf. Bis 2026 werden u.a. neue Gleise verlegt sowie 5 Weichenverbindungen erneuert. Die Fertigstellung erfolgt 2027. Für den viergleisigen Ausbau Linz Hbf. Westseite werden 250,6 Millionen € investiert. Insgesamt werden auf der Strecke Linz-Wels bis 2026 1,25 Milliarden € investiert.
  • Linz Vbf. West – Linz Signalbrücke: Für diesen Abschnitt (das letzte Teilprojekt für einen durchgängig viergleisigen Ausbau zwischen Wien und Linz) werden die ÖBB 2020 die UVP-Planung einreichen. Das Projekt ist für eine Verdichtung des S-Bahn Taktes von Linz Richtung Osten von großer Bedeutung. Der Baubeginn ist voraussichtlich 2024.
  • Linz Verschiebebahnhof - Stadthafen: Der Bahnhof Linz Verschiebebahnhof Stadthafen ist ein zentraler Güterumschlagplatz im Linzer Industriegebiet. Die ÖBB starteten 2019 mit Modernisierungsmaßnahmen, die bis 2022 dauern. Das Investitionsvolumen beträgt 43 Millionen €, wobei 11,2 Millionen € durch die Linz Service GmbH / Bereich Hafen getragen werden.
  • Mehr Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen: Die Sicherheitsoffensive auf Eisenbahnkreuzungen wird auch 2020 fortgesetzt. 2019 wurden rund 4,5 Millionen € in die Auflassung bzw. Modernisierung von Eisenbahnkreuzungen in OÖ investiert. Die Zahl der Eisenbahnkreuzungen ist um 14 auf 747 gesunken. 2020 ist geplant in Oberösterreich rund 6 Mio. Euro in die Auflassung bzw. Modernisierung von Eisenbahnkreuzungen zu investieren.
  • Lawinen- und Steinschlagschutz: Für den Lawinen- und Steinschlagschutz entlang der oö. Bahnstrecken werden 2020 rund vier Millionen € investiert.
  • Mehr Sicherheit für die Bahnstrecken: Zuglaufcheckpoints: 2020 werden in OÖ rund 1,4 Millionen € in Zuglaufcheckpoints investiert. Dabei handelt es sich um ein System von Messanlagen und Detektoren, die die vorbeifahrenden Züge prüfen: Gewichtsmessungen, Messungen von Temperatur von Achslagern, Bremsscheiben, Detektion von entgleisten Rädern oder herabhängenden 6 Teilen. Entsprechen die Messungen nicht der Norm, wird der zuständige Fahrdienstleiter umgehend alarmiert. Zuglaufcheckpoints befinden sich derzeit in Schärding (Wels-Passau), Nettingsdorf (Pyhrnstrecke) und Breitenschützing (Weststrecke). Es folgen weitere Standorte in Summerau (Summerauerbahn) sowie Enns/Asten (Weststrecke).

Streckensperren wegen Bauarbeiten

  • Weststrecke: Von Juli bis September 2020 finden entlang der Weststrecke Arbeiten im Bereich Aschbach, Pöchlarn, St. Valentin, Lambach und Steindorf bei Straßwalchen bis Hallwang/Elixhausen statt. Für die Bahnkundinnen und Bahnkunden bedeutet das teilweise Änderungen im Fernverkehr und auch teilweise Schienenersatzverkehr im Nahverkehr.
  • Ennstalstrecke: 06.-12.04.2020 St. Valentin - Garsten, 20.-31.07.2020 Steyr - Weißenbach-St. Gallen, 08.-19.06.2020 Selzthal - Hieflau 
  • Mühlkreisbahn: 14.-30.04.2020 Rottenegg - Aigen Schlägl, 13.07.-31.07.2020 Linz Urfahr - Aigen Schlägl
  • Summerauerstrecke: 24.-27.04.2020 Gaisbach-Wartberg - Rybnik, 10.-28.08.2020 Linz Hbf. – Pregarten, 28.-31.08.2020 Linz Hbf. - Rybnik