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© Symbolfoto: Andreas Goellner / PIXABAY

AK-Test: Blumen­erde

13 Blumen­erden im Test: 4 „Sehr gut“, 6 „Nicht zufrieden­stellend“

 

Der Frühling ist da und damit die Garten­saison. Der Konsumenten­schutz der Arbeiter­kammer Ober­österreich hat rechtzeitig zum Saison­start die Blumen­erden-Eigen­marken von Super­märkten, Garten­centren sowie Bau­häusern getestet und große Qualitäts­unterschiede fest­gestellt. 6 Blumen­erden sind durch­gefallen, weil sie gesundheits­gefährdende Salmonellen, zu hohe Konzentrationen von Koli­bakterien und Blei, oder zu wenig wachstums­fördernden Stick­stoff enthalten haben. Unter den 4 Testsiegern ist auch eine torffreie Erde, die noch dazu zu den günstigsten im Test zählt.

Die insgesamt 13 Blumenerden von Lidl, Spar, Hofer und Penny, bellaflora, Dehner und OBI wurden zweifach getestet: Einerseits auf Wachstum, andererseits auf Inhaltsstoffe.


Test Blumenerde: Gesamtbewertung (pdf)
Wachstumstest - Blumenerde (pdf)


Wachstumstest mit Unterschied
Für Hobby­gärtner/-innen das wichtigste Kriterium: Wachsen die Pflanzen? Besondere Aufmerk­samkeit wurde dem Wachstums­test geschenkt, den die UMWELTBERATUNG Wien im Auftrag des Konsumenten­schutzes durchführte. Konkret wurde untersucht, wie kräftig und gesund sich die Jung­pflanzen in den jeweiligen Erden entwickeln und wieviel sie an Pflanzen­frischsubstanz zulegen. Dazu wurde eine bestimmte Menge an Chinakohlsamen in den unterschiedlichen Substraten gesät und unter geregelten Bedingungen 3 Wochen kultiviert. Anschließend wurde die Pflanzen­verträglichkeit durch Bestimmung der Keimrate, der Frischmasse und das Pflanzen­wachstum bewertet.

Sieger - das sind die Besten
Mit „sehr gut“ überzeugten die Dehner Pflanzen­erde, die OBI Blumenerde, die Hofer Florelia Natur Bio Hochbeet Erde sowie die Lidl Grandiol Blumen­erde. Die Lidl Erde ist sogar torffrei und mit 80 Cent für 10 Liter auch günstig. Der Preis der Blumen­erden lag für 10 Liter zwischen 3,49 und 0,60 Euro. Die Biogarten Tomaten- und Gemüseerde von bellaflora erreichte ein „gut“, die etwas günstigere bellaflora Qualitäts­erde ein „durchschnittlich“. Weniger zufrieden­stellend war die Spar Natur-pur Bio-Erde, deren Stickstoff­gehalt unter der in der Kultursubstrat-ÖNORM S2021 empfohlenen Mindestmenge und auch unterhalb der auf der Verpackung deklarierten Stickstoff­menge lag. Dieser Mangel zeigte sich auch im reduzierten Pflanzen­wachstum im Praxistest. Auch 3 andere Erden enthielten zu wenig Stickstoff.


Salmonellen, Hygienemängel, Blei: 6 Blumenerden durchgefallen

  • Im Test durchgefallen ist die Dehner Bio Universal Erde, da in dieser Erde Salmonellen gefunden wurden. Diese können bei Menschen und Tieren Krankheiten verursachen, weshalb Salmonellen gemäß der europäischen Dünge­mittelverordnung in Blumenerden auch nicht enthalten sein dürfen, obwohl Salmonellen nicht in die Pflanzen übergehen.
  • Ebenfalls aufgrund von erheblichen Hygiene­mängeln sind die Blumen­erden von Spar, Hofer Premium, Penny Paradiso Bio sowie die Lidl Grandiol Balkon- & Kübel­pflanzenerde mit „nicht zufrieden­stellend“ beurteilt wurden. Gefunden wurden teilweise extrem hohe Konzentrationen von Kolibakterien, die auf eine mögliche Verun­reinigung mit Fäkalien hindeuten. Diese Blumenerde bestehen teilweise aus Kompost oder Dünger tierischen Ursprungs, die nicht ausreichend erhitzt wurden, um die Keimzahl zu senken. Erlaubt sind laut EU-Düngemittel­verordnung maximal 1.000 Kolonien bildende Einheiten Kolibakterien pro Gramm Blumenerde (KBE/g). In der Lidl Grandiol Balkon- & Kübel­pflanzenerde wurden jedoch zwischen 940.000 und 1.500.000 KBE/g Koli­bakterien gefunden.
  • Durchgefallen ist auch die OBI Living Garden Bio Blumenerde, da in ihr 66 mg Blei pro kg Trockenmasse festgestellt wurde, wobei der Grenzwert bei 50 mg liegt.
  • Mehr Kunststoff- und Metallteile als erlaubt enthielten zudem die günstigeren Erden von Spar und bellaflora.


Auf Gütesiegel achten
Die Bezeichnung Bio-Blumenerde ist gesetzlich nicht geschützt. Ausschlaggebend für eine umweltfreundliche Erde ist die Freiheit von Torf. Dennoch verwenden manche Bio-Erden die irreführende Bezeichnung „torfreduziert“. Korrekt wäre es, sie als Erden zu bezeichnen, die im ökologischen Landbau eingesetzt werden dürfen. Das Österreichische Umwelt­zeichen, sowie die Gütesiegel „Natur im Garten“ oder "biologisch gärtnern" garantieren auch Torffreiheit, da sie die Vorgaben der EU-Rechts­vorschriften für den ökologischen Landbau adaptiert und verschärft haben.

AK-Test: Blumenerde

Zu Gast im Studio: Ulrike Weiß

Weitere Informationen findet ihr unter ooe.arbeiterkammer.at