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© Symbolfoto: rkpalmin / PIXABAY

AK-Test: Frankfurter Würstel

Großteils einwandfrei!

Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat Geschmack, Keim- und Phosphatgehalt der beliebtesten Würstelsorte Österreichs getestet. Erfreuliches Ergebnis: Der Großteil der Frankfurter, auch bekannt als Wiener Würstchen, ist bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch einwandfrei. Auch beim Phosphatgehalt gibt es keinen Anlass für Sicherheitsbedenken.


Testergebnis (pdf)


7 konventionelle und 4 Bio-Frankfurter im Test
Die AK-Konsumentenschützer kauften Frankfurter aus dem Kühlregal von 11 verschiedenen Marken – darunter 4 Bio- und 7 konventionelle Produkte. Ausgewählt wurden ausschließlich Eigenmarken von Supermarktketten und Discountern. Der Preis der Würstel lag zwischen 6,85 und 14,96 Euro pro Kilogramm. Die Untersuchung sowie die gutachterliche Bewertung wurde vom Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH durchgeführt.


Großteil der Proben einwandfrei

  • 8 der 11 Proben waren auch am Ende des Mindest­haltbarkeitsdatums einwandfrei.
  • 3 Produkte erhielten das Testurteil „wertgemindert“. Hier lagen die Gesamtkeimzahl und die Anzahl an Milchsäurebakterien bereits deutlich über dem Richtwert. Zudem fielen den Experten diese 3 Proben auch aufgrund ihres säuerlichen Geruchs negativ auf. Bei 2 davon wurde zudem noch ein säuerlicher Geschmack als Kritikpunkt genannt.


Phosphatanteil in Ordnung
In den letzten Jahren rücken vermehrt Phosphate in den Fokus der Kritik. Phosphate kommen natürlicher Weise in Lebensmitteln vor und werden als Zusatzstoffe einer Vielzahl von Lebensmitteln wie auch Wurstwaren zugesetzt. In einigen Produkten im Test findet man sie als Säureregulatoren oder Stabilisatoren – deklariert als Di-, Tri- oder Polyphosphate. In Bio-Wurstwaren ist deren Zusatz nicht zulässig.

Eine sehr hohe Phosphataufnahme wird mit negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit in Verbindung gebracht, wie etwa eine Erkrankung der Nieren. Grund genug also auch den Phosphatgehalt der Würstel näher unter die Lupe zu nehmen.

Laut der aktuellen Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt die akzeptable tägliche Aufnahmemenge (ADI) bei 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Ohne Berücksichtigung anderer Aufnahmequellen dürfte ein 25 kg schweres Kind bei den Frankfurtern mit dem höchsten Phosphatgehalt im Test, 4 Würstel essen um die tägliche Höchstmenge an Phosphat zu 100 Prozent auszuschöpfen – ein Erwachsener sogar 12 Stück.


Wer gute Qualität möchte, sollte auf Zutaten achten

  • Positiv ist ein hoher Fleischanteil, der im Test von 70 bis hin zu satten 85 Prozent reicht.
  • Beim Geschmack wird bei 3 Produkten mit Mononatriumglutamat nachgeholfen. In 2 Erzeugnissen finden sich auch Aromen. Gute Frankfurter brauchen derlei Zusätze nicht. Sie beziehen ihren Geschmack hauptsächlich vom Speck und der Räucherung.
  • Ein Produkt enthielt den roten Farbstoff Karmin. Dieser wird aus Schildläusen gewonnen und kann bei empfindlichen Personen pseudoallergische Reaktionen auslösen. Zweimal wird der typischen rosa Würstelfarbe mit färbenden Lebensmitteln wie Paprikaextrakt oder Rote Beete Pulver nachgeholfen.


Frankfurter Würstel sind keine leichte Kost
Ein Blick auf die Nährwerttabelle zeigt, dass die Produkte im Test zu 19 bis 28 Prozent aus Fett bestehen und zwischen 225 und 303 Kilokalorien pro 100 Gramm liefern. Darüber hinaus weisen alle einen hohen Salzgehalt von 1,8 bis 2,7 Gramm pro 100 Gramm auf. 


Bewertung und Testablauf
Alle Würstel wurden unmittelbar nach dem Einkauf in frische Polyethylen Beutel verpackt und gekühlt der akkreditierten Prüfstelle Belan Ziviltechniker-GmbH übergeben.

Bis zum Untersuchungsbeginn wurden die Proben bei 4°C ± 2°C gelagert.

Die chemisch-physikalischen, mikrobiologischen und sensorischen Untersuchungen durch die Experten/-innen erfolgten am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Die Beurteilung der sensorischen Prüfung erfolgte auf Grundlage der entsprechenden, akkreditierten Untersuchungsmethode für Brühwürste. Die Beurteilung der Ergebnisse der mikrobiologischen Prüfungen erfolgte aus akkreditierten Untersuchungsmethoden für Brühwürste auf Basis der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). Es wurden Richt- und Warnwerte für Brühwurst, Kochwurst, Kochpökelware sowie Sülzen und Aspikwaren, DGHM 2018 herangezogen und eine adäquate Beurteilungsgrundlage erstellt.

Der abschließenden gutachterlichen Bewertung liegt die berechtigte Verbrauchererwartung zugrunde („aus Sicht des Konsumenten“).

Weitere Informationen findet ihr unter ooe.arbeiterkammer.at