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© Symbolfoto: sea2400 / PIXABAY

AK-Test: Thunfischsalat

Ein Drittel der per Lieferdienst gebrachten Salate ist nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.

Salate sind eine beliebte Mahlzeit, vor allem wenn es schnell gehen muss. Gut, dass Liefer­dienste nicht nur Pizza und Pasta liefern, sondern auch Salat. Doch wie steht es um die Qualität der Salate vom Bring­dienst? Ein Test der Arbeiter­kammer Ober­österreich zeigt: ein Drittel der gelieferten Thunfisch-Salate ist nicht mehr für den mensch­lichen Verzehr geeignet. Die Keimzahl auf den Proben lässt auf Hygiene­mängel bei der Zubereitung schließen.


Testergebnis: Thunfischsalat vom Lieferservice (pdf)


Die Konsumenten­schützer/-innen der Arbeiter­kammer bestellten 12 fertige Salate mit Thunfisch bei verschiedenen Anbietern. Die Proben wurden im Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH chemisch-physikalisch, mikrobiologisch und sensorisch untersucht.

Die Ergebnisse der Labor­analysen waren nicht gerade appetit­anregend.

Die gute Nachricht vorweg: Gefährliche, also krank­machende Keime, wurden in keinem der Salate gefunden. Dafür aber jede Menge anderer Keime - allen voran Fäkal­keime (Entero­bakterien), sowie Verderbnis­erreger wie Hefen und in einem Fall auch Schimmelpilze.

Zudem bemängelten die Fachleute bei diesen 4 Proben auch den Geruch und/oder Geschmack einzelner Zutaten als alt.


5 von 12 Salate sind wertgemindert
3 Proben wurden wegen schwerer sensorischer Mängel als wert­gemindert beurteilt. Vor allem der Thunfisch wurde von den Experten/-innen für alt befunden. Darüber hinaus zeigten auch die mikro­biologischen Analysen geringfügige Mängel.

2 weitere Proben wurden wegen der gefundenen Fäkal­keime sowie Hefen auch als wert­gemindert bewertet. Eine davon wurde zudem sensorisch beanstandet.

Ein Viertel der Thunfischsalate „einwandfrei“
3 von 12 Proben wurden von den Lebens­mittelprüfern/-innen nach den Ergebnissen der mikro­biologischen und sensorischen Analysen für einwandfrei befunden.

Preisvergleich schwierig
Die Thun­fischsalate im Test wurden mit und ohne Brot (Gebäck) geliefert und kosteten zwischen 4,90 und 9,40 Euro. Dazu kommen noch unterschiedliche Liefer­gebühren und Mindest­bestell­summen.

Besonders aufgefallen sind die großen Mengen-Unter­schiede beim Thunfisch. Während sich manche Anbieter mit bis zu 150 Gramm pro Portion recht großzügig zeigten, waren im Salat mit dem geringsten Thunfisch­anteil gerade mal etwa 30 Gramm zu finden.


Bewertung und Testablauf:

  • Alle Salate wurden unmittelbar nach der Lieferung einzeln in frische Polyethylen Beutel verpackt und gekühlt der akkreditierten Prüfstelle Belan Ziviltechniker-GmbH übergeben.
  • Die chemisch-physikalischen, mikrobiologischen und sensorischen Untersuchungen durch die Experten/-innen begannen unmittelbar nach Proben­eingang.
  • Die Beurteilung der sensorischen Prüfung erfolgte auf Grundlage der entsprechenden, akkreditierten Untersuchungs­methode für Thunfischsalat, die Beurteilung der Ergebnisse der mikrobiologischen Prüfungen aus akkreditierten Untersuchungs­methoden für Thunfischsalat auf Basis der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). Es wurden Richt- und Warnwerte für Mischsalate, Feinkostsalate und zubereitete Speisen, ohne Erhitzen (verzehrsfertig) herangezogen.
  • Der abschließenden gutachterlichen Bewertung liegt die berechtigte Verbraucher­erwartung zugrunde („aus Sicht des Konsumenten“).

Weitere Informationen findet ihr unter ooe.arbeiterkammer.at