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© Symbolfoto: photocrew / AdobeStock

AK-Test: Vegane Auf­schnitte

Großteils leider nicht empfehlenswert!

Im Vergleich mit "echten" Wurstprodukten haben vegane Produkte viele Vorteile. Kein Tier hat gelitten oder Antibiotika gefressen, die Produktion hat weniger klimaschädliche Gase freigesetzt, Menschen senken mit dem Verzicht auf rotes Fleisch und Nitritpökelsalz ihr Krebsrisiko – die Liste ist lange. Leider ist auch die Liste der Mängel in den Wurstersatzprodukten lang und beim Beitrag zur gesunden Ernährung ist noch deutlich Luft nach oben.


Testergebnis (pdf)


Nur 1 Produkt von 19 insgesamt "gut"

  • Eingekauft wurden 19 vegane Aufschnitte, die unter anderem Salami, Lyoner, Schinkenwurst oder Mortadella nachahmen.
    6 Produkte mit Bio-Label.
  • Während alle 19 Produkte die Sensorikprüfung – Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl – tadellos bestanden, schneiden nur 2 Produkte im Test bei den Inhaltsstoffen "gut" ab.
  • Gerade einmal 1 Produkt schneidet mit Gesamturteil "gut" ab, die 3 nächstbesten sind "befriedigend". Gut zwei Drittel der Produkte enttäuscht mit dem Gesamturteil "mangelhaft" oder "ungenügend".


Auch Bio-Produkte schneiden schlecht ab
In 2 Produkten wurden im Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Zur Gruppe der MOAH können krebserregende Verbindungen gehören. Ein gesetzlicher Grenzwert dafür in Lebensmitteln ist überfällig.

In den meisten Produkten fanden sich gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge). MOSH sammeln sich im menschlichen Körper an. Es ist weder erwiesen, dass das schädlich noch dass es unbedenklich wäre. Vorsorglich sollten Lebensmittel möglichst wenig davon enthalten. Viele der getesteten Aufschnitte enthielten nur Mengen, die als „Spuren“ oder „leicht erhöht“ in die Bewertung eingingen. Fünfmal waren die Gehalte jedoch „stark erhöht“.


Aroma und Verdickungs­mittel lassen konventionelle vegane Aufschnitte durchfallen
Mit einer Ausnahme enthalten alle konventionellen Wurstersatzprodukte das Verdickungsmittel Carrageen. Der aus Rotalgen gewonnene Stoff steh in Verdacht, Entzündungen im Darm auszulösen und ist deshalb umstritten. Alle Nicht-Bio-Produkte im Test helfen zudem beim Geschmack mit Zusatz von (natürlichem) Aroma nach.


Unnötig und un­gesund viel Salz
Zu viel Salz erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Folgeerkrankungen. Das meiste Salz nehmen wir nicht aus dem Salzstreuer, sondern versteckt in Brot, Wurstwaren und Käse auf. Einige der veganen Auf­schnitte enthalten vergleichsweise viel Salz. Das ist nicht nur ungesund, es ist auch völlig unnötig. Denn auch die im Test weniger salzhaltigen Produkte schmeckten für die beauftragten Sensorikexperten nicht fad.


Tipp:
Grundsätzlich ist Fleischersatz auf Soja- oder Getreide­basis eine gute Eiweißquelle. Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind generell weniger stark verarbeitete Produkte wie Tofu, Tempeh oder Saitan zu bevorzugen.

Weitere Informationen findet ihr unter ooe.arbeiterkammer.at