Der Jänner war in Europa der wärmste in der Geschichte der Wetter-Aufzeichnungen. Und auch in Oberösterreich wird's immer wärmer und immer trockener. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Landwirtschaftskammer. Peter Frühwirth, langjähriger Grünlandberater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, hat dazu die Daten von 50 Messtellen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ausgewertet und das für den gesamten Zeitraum von 1989 bis 2018.
Die Ergebnisse sind eindeutig: Im Innviertel und im Hausruck ist die Durchschnittstemperatur in der Vegetationsperiode alleine seit 2001 um 1,3 Grad gestiegen, im Mühlviertel sind die Niederschläge im selben Zeitraum um 75,8 mm gesunken.
Klimakrise setzt dem Grünland stark zu
Das bedeutet eine große Herausforderung für die Landwirte in Oberösterreich, sagt Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger: "Die Klimakrise hat speziell dem Grünland, in dem rasche Anpassungsprozesse sehr schwierig sind, in den letzten 20 bis 30 Jahren schleichend, aber zunehmend massiv zugesetzt."
Gerade das Grünland sei wegen des hohen Wasserbedarfs besonders anfällig für Hitze und Trockenheit, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP): "Auf schlechten Standorten kann das die Aufgabe der Bewirtschaftung bedeuten." Das heißt, die Bauern müssen entweder um teures Geld Futtermittel zukaufen oder sich komplett aus der Viehwirtschaft verabschieden. Im Extremfall könnte Oberösterreich auf einen Versorgungsengpass bei Milch- und Fleischprodukten hinsteuern.
Land und Kammer bieten Beratung und Unterstützung
Um das zu verhindern, setzen Land und Landwirtschaftskammer auf eine intensive Beratung der Bauern sowie Unterstützung, etwa in Form einer eigenen Dürreversicherung. Alle Infos dazu findet ihr auf den Internet-Seiten der Landwirtschaftskammer Oberösterreich: ooe.lko.at
Wie stark ist der Klimawandel in Oberösterreich schon spürbar? Und was bedeutet das für die Landwirte? Darüber hat Life-Radio-Reporter Daniel Kortschak mit dem Lanwirtschaftskammer-Experten Peter Frühwirth gesprochen: