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Birgit Mayr-Mauhart von der Diakonie und Kinderschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer

Birgit Mayr-Mauhart von der Diakonie und Kinderschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer präsentieren die neue Beratungs-Hotline 0800 700 734 - Foto: Land OÖ / Denise Stinglmayr

Land startet mobiles Familien-Coaching im Innviertel

Land und Diakonie bieten Unterstützung bei psychischen Herausforderungen.

Seit fast zwei Jahren hat die Corona-Pandemie Oberösterreich, Österreich und die Welt im Griff. Das sorgt bei immer mehr Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern für große psychische Herausforderungen. Sieben von zehn Kindern und drei Viertel der Eltern fühlen sich durch die Folgen der Corona-Krise belastet, mehr als die Hälfte der Familien wünscht sich professionelle Beratung. Die gibt es in Oberösterreich, doch die bestehenden Einrichtungen sind voll, es gibt lange Wartezeiten. „Im Kinderschutzzentrum Innviertel ist die Inanspruchnahme zum Beispiel um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gestiegen“, sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ). Und Alternativen sind abseits des Zentralraums nur schwer zu finden, außerdem sind nicht alle der Betroffenen ausreichend mobil, um sich weiter entfernt Hilfe zu holen. „Daher starten wir jetzt im Innviertel ein mobiles Familiencoaching. Das Beratungsangebot kommt zu den Familien. Und wir warten nicht, bis die Familien zur Beratung kommen“, erklärt Gerstorfer.

Mobile Beratung startet im Jänner

Das neue Angebot kann ab Jänner unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 700 734 angefordert werden, sagt Birgit Mayr-Mauhart von der Diakonie, die das Familiencoaching im Auftrag des Landes durchführt: „Die Anrufer:innen erhalten Beratung beziehungsweise Anleitungen zu einer sofortigen Deeskalation. Ziel ist, dass die Familien so rasch wie möglich entlastet werden. Zusätzlich wird aber auch auf die Möglichkeit der mobilen Beratung vor Ort hingewiesen.“ Sozialarbeiter und psychologisch geschulte Mitarbeiterinnen kommen direkt in die Familien und kümmern sich um die Probleme. Wenn nötig arbeiten sie auch über mehrere Wochen und Monate mit den Betroffenen und ziehen weitere Experten hinzu, etwa bei medizinischen oder rechtlichen Fragen. Außerdem startet im Frühjahr ein spezieller Beratungsbus. Er wird an verschiedenen Orten im Innviertel Station machen und den Familien vor Ort Beratung anbieten. Alle Gespräche werden absolut vertraulich behandelt und auf Wunsch auch anonym durchgeführt, sagt Sozialpädagogin Mayr-Mauhart von der Diakonie.

Das mobile Familiencoaching im Innviertel läuft als Pilotprojekt zunächst einmal für zwei Jahre. Rund eine halbe Million Euro macht das Sozialressort des Landes dafür locker. Dann wird evaluiert und entschieden, ob das Projekt weitergeführt und eventuell auf weitere Regionen ausgedehnt wird. „Wir werden auch in Zukunft starke Beratungsangebote brauchen. Denn die Pandemie und ihre Folgen werden uns noch längere Zeit beschäftigen. Ich fürchte, das wird nicht in zwei Jahren vorbei sein“, sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer.

Daniel Kortschak

Telefonische Sofortberatung
Unter 0800 700 734 sind kompetente Ansprechpartner täglich erreichbar - Montag, Mittwoch und Freitag vormittags (8.30 bis 13.00 Uhr) und Dienstag und Donnerstag nachmittags (13.00 bis 17.30 Uhr). Die Beratung ist kostenfrei und auf Wunsch auch anonym.

Außerhalb der Erreichbarkeit wird der Anruf auf eine Mobilbox umgeleitet und ein Rückruf zu den Beratungszeiten angeboten. Zusätzlich wird über andere Angebote in Not- und Krisensituationen informiert und deren Telefon-nummern bekannt gegeben.

Beratung vor Ort
Ab dem Frühjahr wird ein Beratungsbus zur Verfügung stehen, der an öffentlichen Plätzen des Innviertels eine spontane und niederschwellige Möglichkeit für ein Gespräch anbieten wird.

Coaching-Termine
Auf Wunsch kommen die Berater/innen auch persönlich zu den Familien nach Hause. Intensität und Dauer richten sich nach dem Bedarf der Familie. Maximal kann ein Coaching bis zu 12 Wochen im Jahr in Anspruch genommen werden, im Umfang von höchstens 10 Wochenstunden.