"Festivals sind meistens zum Ende vom Schuljahr. Viele Jugendliche haben gerade auf die Matura hingelernt und merken dann: Eigentlich sollte ich super glücklich sein und mit meinen Freunden feiern, aber eigentlich gehts mir nicht gut. Hier ist meine Aufgabe, einfach nur zuzuhören und den Leuten zu zeigen, dass sie nicht allein sind.", erzählt Stefanie Brandstetter. Die 31-Jährige aus Kleinraming hat Theologie und arbeitet als Hochschulseelsorgerin an der Uni in Linz.
Stefanie Brandstetter hat sich schon um feiernde Jugendliche bei den Massen-Maturareisen von Summersplash gekümmert. Jetzt baut sie die Festivalseelsorge auf, zuletzt beim Woodstock der Blasmusik im Innviertel. Dass Stefanie Brandstetter und ihre Kollegen quasi eine kleine Kirche im Festival betreiben, checken die meisten Feierwütigen garnicht: "Wir haben ein Zelt, einen Pavillion. Die Leute kommen bei uns vorbei, wenn sie zu den Stages gehen. Setzen sich hin oder fragen, ob sie ihre Handys aufladen dürfen. Manche kommen gezielt, weil sie Sorgen haben. Teilweise holen uns auch die Einsatzkräfte - Rettung oder Polizei - um zu vermitteln. Und irgendwie kommt man immer ins Gespräch."
Die meisten Besucher reagieren positiv auf die Festivalseelsorge, sagt Stefanie Brandstetter. Aber natürlich wollen manche auch provozieren. "Manchmal kommen so Meldungen wie: Bist du so eine Art Mesnerin oder Pfarrersköchin? Da braucht es dann Leute, die offen mit ihrem Glauben umgehen und Rede und Antwort stehen und aus dieser Kritik ergeben sich meistens sehr interessante Diskussion."
