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Symbolbild: Michael Bührke / pixelio.de

Umstellung bei Gurgeltests in Linz, Vöcklabruck und Gmunden

Das Land stellt am Wochenende das PCR-Testsystem in Linz sowie den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden um.

"Oberösterreich gurgelt" heißt es seit 29. November in fast ganz Oberösterreich. Die PCR-Gurgeltests sind auf alle Bezirke ausgeweitet worden. Nur in der Stadt Linz sowie den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden lautet des Motto derzeit noch "Alles gurgelt!". Allerdings nicht mehr lange, denn auch dort wird am Wochenende auf das oberösterreichweite System umgestellt.

So ähnlich die beiden Sprüche klingen, so groß sind die Unterschiede zwischen den beiden Testsystemen: "Alles gurgelt!"-Tests werden in Bipa-Filialen ausgegeben, abgeben kann man sie bei Bipa, Billa und an ausgewählten Tankstellen. Und zwar von Montag bis Sonntag während der jeweiligen Öffnungszeiten. Aber eben nur in der Stadt Linz sowie den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck. Ausgewertet werden die PCR-Tests dann in einem Wiener Labor, gemeinsam mit den von der Stadt Wien organisierten Tests.

"Oberösterreich gurgelt" wird erst seit Herbst stufenweise in ganz Oberösterreich ausgerollt. Diese Tests gibt's derzeit in rund 140 Spar-Filialen. Dort müssen sie dann auch wieder abgegeben werden. Von Montag bis Samstag, während der üblichen Geschäftszeiten. Ausgewertet werden die Gurgeltests dann in einem Salzburger Labor, gemeinsam mit Proben aus anderen Bundesländern. Komplett unterschiedlich sind auch die Online-Registrierungssysteme, die sowohl zur Abholung als auch zur Durchführung der PCR-Tests nötig sind.

Eine Zeitlang werden die beiden Testsysteme zudem parallel laufen: Noch bis 4. Dezember können bei Bipa Testsets abgeholt werden, bis 31. Dezember können sie dann bei Bipa, Billa und in bestimmten Tankstellenshops abgegeben werden. Allerdings müssen bei Bipa abgeholte Tests unbedingt zurück zu Bipa oder Billa gebracht werden, die bei Spar ausgegebenen Gurgeltests können nur bei Spar wieder abgegeben werden.

Linzer Gesundheitsstadtrat befürchtet Test-Chaos

Das wird in Linz für Chaos sorgen, befürchtet Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) im Life-Radio-Interview: "Die Menschen sind generell schon sehr verunsichert. Ich befürchte wirklich, dass sich das Chaos noch vergößert, wenn jetzt dann verschiedene Tests auf dem Markt sind, die man in verschiedenen Supermärkten abgeben muss. Ich denke, dass vor allem die ältere Bevölkerung da besonders gut informiert werden muss. Und ich bin gespannt, wie das Land Oberösterreich das bewerkstelligen möchte." Der Landes-Krisenstab teilt auf Nachfrage mit, dass man die Oberösterreicher umfassend über die Umstellung informieren werde. Auch das Personal in den Supermärkten sei entsprechend "sensibilisiert" worden.

Der Linzer Gesundheitsstadtrat befürchtet aber nicht nur, dass sich die Menschen mit dem komplizierten Gurgeltest-System bald nicht mehr auskennen. Er macht sich auch Sorgen, dass es zu wenige Tests geben und die Auswertung zu lange dauern wird. Denn das gemeinsam mit Spar gestartete Angebot habe in Oberösterreich und anderen Bundesländern massive Anlaufschwierigkeiten gehabt. "Bei einer Größenordnung von rund 110.000 Testungen pro Woche würden bei einer verzögerten Ausgabe der PCR-Gurgeltests in den Supermärkten massive Engpässe drohen. Man muss sich vor Augen halten, dass diese PCR-Tests, die derzeit über Supermärkte abgewickelt werden, einen wesentlichen Beitrag zum Freitesten leisten. Sie leisten aber auch einen Beitrag für die behördlichen Corona-Tests", sagt Michael Raml. Kririk an der Umstellung des PCR-Testsystems mitten in der vierten Welle der Corona-Pandemie kommt deshalb auch vom Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sowie Arbeiter-Samariterbund und Rotem Kreuz.

Es gebe "selbstverständlich" ausreichend PCR-Gurgeltests für alle, heißt es vom Corona-Krisenstab des Landes Oberösterreich. Und inzwischen würden die Testergebnisse auch wie versprochen nach spätestens 24 Stunden an die Getesteten übermittelt. Die Umstellung des Testsystems sei jetzt nötig, weil ein anderer Anbieter die in Zusammenarbeit von Bund und Ländern gestartete öffentliche Ausschreibung gewonnen habe. Das Vergaberecht lasse da keinen Spielraum, deshalb müsse man den "Alles gurgelt"-Probebetrieb in Linz sowie den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden jetzt auf das das landesweite System "Oberösterreich gurgelt" umstellen, betont der Landes-Krisenstab auf Nachfrage.

Gestartet wird das für Linz, Gmunden und Vöklabruck neue Gurgeltestsystem am 6. Dezember in zunächst 40 Spar-Filialen. Das sind deutlich weniger Abhol- und vor allem Abgabestellen als beim bisherigen Anbieter Bipa/Billa. Man arbeite aber bereits an einer Ausweitung der Abhol- und Abgabemöglichkeiten, heißt es beim Land Oberösterreich. Außerdem soll es in Zukunft wieder möglich sein, die Tests auch am Sonntag sowie spät am Abend und früh am Morgen bei Tankstellen abzugeben. Das sei derzeit aber erst in "Ausarbeitung beziehungsweise Planung." Somit müssen alle, die in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck sowie in der Stadt Linz ab kommender Woche einen Gurgeltest machen, zunächst einmal eindeutige Verschlechterungen hinnehmen.

Daniel Kortschak

Das neue System im Überblick

- Registrierung im Internet unter ooe-gurgelt.at

- Abholung und Abgabe der Tests in rund 180 Spar-Filialen in Oberösterreich

- in den Filialen abgeholt und ins Labor zur Auswertung gebracht werden die Tests Mo - Fr zweimal am Tag: ab 9.00 Uhr und ab 14.00 Uhr

- das Testergebnis sollte innerhalb von 24 Stunden nach Abholung da sein

- die bisherigen "Alles gurgelt"-Tests werden noch bis 4. Dezember bei Bipa in Linz sowie den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck ausgegeben

- "Alles gurgelt"-Tests können noch bis 31. Dezember bei Bipa, Billa und ausgewählten Tankstellen in den drei Bezirken abgegeben werden

- die beiden Testsysteme sind nicht kompatibel: bei Spar ausgegebene Tests müssen wieder zurück zu Spar, Bipa-Tests zurück zu Billa und Bipa


dak