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Jetski Waterbike

Symbolbild von Peter van der Sluijs - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org/w/index.php

Widerstand gegen geplante Jetski-Strecke auf der Donau

Niederösterreich will die Strecke zwischen Au und St. Pantaleon genehmigen. Aus Oberösterreich kommen massive Bedenken.

Sie sind über 300 PS stark, bis zu 130 km/h schnell und machen einen Höllenlärm: Jetskis gehören an vielen Küsten längst zum Alltag. Bald werden diese Waterbikes auch auf der Donau unterwegs sein. Denn das bisherige Verbot dieser schnellen Flitzer sei EU-rechtswidrig, hat ein Gericht entschieden. Daher müssen zumindest einzelne Streckenabschnitte der Donau für die offiziell als Wassermotorräder bezeichneten Gefährte freigegeben werden.

Eine dieser Jetski-Strecken soll zwischen Au an der Donau und St. Pantaleon entstehen. Oberösterreichs Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) äußert im Life-Radio-Interview schwere Bedenken: "Das kommt mir überhaupt nicht gescheit vor. Da ist ein Natura-2000-Schutzgebiet. Und es ist eine der wenigen Donau-Strecken, wo auf beiden Seiten keine Verbauung ist, wo sich Tiere erholen können. Dort jetzt mit den lauten Jetskis herumzufahren, ist tatsächlich gar keine gute Idee." 

Doch nicht nur die Tiere, auch die Menschen würden unter den PS-starken Krawallmaschinen leiden, meint Friedrich Kaindlstorfer, Chef des Tourismusverbandes Donau OÖ: "Wir haben auf der oberösterreichischen Seite ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Wir haben in Au an der Donau eine Campinganlage und wir sehen die Jetskis nicht als nachhaltigen Tourismus. Wir sind nicht damit einverstanden, dass diese Strecke umgesetzt wird."

Der Jetsportclub Wavesurf mit Sitz in Oberösterreich beteuert, die Lage auf der geplanten Waterbike-Strecke werde sicher nicht eskalieren. Es gehe hauptsächlich um Geschicklichkeitsfahren und da seien die Wassermotorräder mit maximal 30 bis 40 km/h unterwegs. Höchstens sieben Jetskis gleichzeitig würde man auf die Donau lassen. Die Bürgermeister der nieder- und oberösterreichischen Gemeinden beiderseits der Donau überzeugt das nicht. Sie stemmen sich vehement gegen das Projekt und wollen die Genehmigung verhindern.

Niederösterreich will Jetski-Strecke genehmigen

Weil der Großteil der geplanten Waterbike-Strecke auf der Donau in Niederösterreich liegt, sind die dortigen Behörden für die Genehmigung zuständig. Und die Verfahren laufen bereits, sagt der niederösterreichische Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) im Life-Radio-Interview: "Natürlich hat es touristische Attraktivität, wenn ein derartiges Projekt verwirklicht wird. Aber es ist wichtig, dass die konkurrierenden Interessen auch alle berücksichtigt werden. Das ist, glaube ich, in unser aller Interesse." Danninger kann sich etwa eine zeitliche Begrenzung des Waterbike-Betriebs und weitere Auflagen vorstellen. Das Fahren mit Waterbikes auf der Donau ist gemäß Wasserstraßen-Verkehrsordnung allerdings ohnehin nur bei Tag und guter Sicht in eigens ausgewiesenen Zonen erlaubt.

Oberösterreichs Umweltlandesrat Stefan Kaineder geht das nicht weit genug: "Ich glaube, man sollte eine andere Strecke suchen. In den niederösterreichischen Behörden sollte jetzt die Suche losgehen, um zu schauen, wo man mit lauten Jetskis herumfahren kann, ohne die Tier- und Pflanzenwelt massiv zu stören." So einfach dürfte die Suche für Niederösterreich allerdings nicht werden. Denn es ist der Bund, der die Waterbike-Zonen auf der Donau festlegt. Und zwar in der Schifffahrtsanlagen-Verordnung. Dort sind insgesamt drei dieser Zonen aufgelistet: neben dem Bereich zwischen Au an der Donau und St. Pantaleon noch ein Abschnitt zwischen dem Kraftwerk Ottensheim-Wilhering und den Feldkirchner Badeseen sowie eine Strecke in Dornach bei Grein im Bereich der Insel Hochau. Und auch dort scheinen Konflikte mit Anrainern, Erholungssuchenden und Naturschützern vorprogrammiert. 

Und was sagt Oberösterreichs Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) zur geplanten Jetski-Strecke zwischen Au und St. Pantaleon und möglichen Alternativen? Wir haben ihn gefragt. Er wollte dazu aber keine Stellungnahme abgeben.

Daniel Kortschak